Chronik

Der Zweite Weltkrieg hinterließ seine Spuren: Die Tennisplätze an der "Großen Erholung" in Schleiz (gegenüber dem Wisentahaus) waren zerstört und es existierte lediglich noch der Baumannsche Privatplatz in der heutigen Fröbelstraße.Mit der Rückkehr des Sportfreundes Eberhard Kaiser aus der Kriegsgefangenschaft begannen sich die Fanatiker des Tennissportes zusammenzusetzen und geeignete Flächen für neue Tennisplätze zu suchen. Als Initiatoren sollen stellvertredend die Namen E. Kaiser, R. Flosky, E. Poppe, M. Schimmel, G. Mehr, Dr. Wellnitz, Dr. Raschke genannt werden. Man fand Raum an der Pahlhornstraße auf dem Gelände der Deutschen Turnerschaft, deren Turnhalle und Turnplatz ebenfalls zerstört waren. Es folgte die Planungsphase für den Neubau der Plätze, begleitet von langwierigen und komplizierten Verhandlungen, der Suche nach Kostenträgern und Sponsoren, Fachleuten, Baubetrieben und nach begeisterten Tennisfreunden, die bereit waren, durch persönlichen Einsatz im NAW eine neue Sportstätte zu schaffen.


Am 27.6.50 wurde die Sparte Tennis der BSG Schleiz gegründet. Besonders in den Köpfen der damaligen Sportfunktionäre galt es die Voreingenommenheit zu überwinden, daß der Tennissport ein Privileg begüterter Kreise sei.

 

Parallel zum Bau der 2-Platz-Anlage wurde aber bereits der Trainingsbetrieb auf dem Privatplatz der Familie Baumann aufgenommen. Frau Matthilde Baumann stellte gegen eine jährliche Pacht von 120,- Mark Ihren Platz zur Verfügung.


Die Mitgliederzahl wuchs ständig und am 8.5.51 wurde bereits die Tennisanlage in der Pahlhornstraße eröffnet. Bis zu diesem Zeitpunkt waren von Mitgliedern und Freunden ca. 1000 Arbeitsstrunden geleistet worden. Ende Juni 1951 wurden die 1. Kreismeisterschaften der Jugend durchgeführt. Bereits an dieser Stelle zeigte sich, daß Eberhard Kaiser durch kontinuierliche Trainingsarbeit eine spielstarke Jugendmannschaft geformt hatte, die ein Jahr später Oststhüringer Meister wurde. Leider wurde durch die Bezirksbildung das Finale um die Landesmeisterschaft nicht mehr ausgetragen. Aufgrund der schlechten materiell-technischen Basis - es mangelte an Bällen, Besaitungen, Schlägern, Netzen - fanden lediglich einige Vergleichskämpfe und sporadischer, interner Spielbetrieb statt.

Als die Mitgliederzahl wieder etwas zurückging, kümmerte sich Sportfreundin M. Schimmel um den Nachwuchs und bei den Wirtsleuten Riemer nebenan konnten die Kinder abgelegte und provisorisch reparierte Schläger für den Übungsbetrieb ausleihen. Eine gezielte Anleitung konnte jedoch nicht abgesichert werden, was allerdings der Begeisterung keinen Abbruch tat.

Mit dem Weggang von Eberhard Kaiser erlitt die Sektion einen herben Verlust, doch übernahm eine dynamischer Tierarzt, Dr. Johannes Schulze, die Nachfolge als Vorsitzender. Seine Arbeit war geprägt von den Vorsätzen, den Wettkampfbetrieb aufzunehmen, die äußeren Bedingungen zu verbessern und den Nachwuchs kontinuierlich zu fördern.


Erinnert sei an dieser Stelle an die nahezu für unmöglich gehaltenen Freundschaftsspiele gegen TC Langen 06 in den Jahren 1964 und 1965, an den Bau des Vereinshauses, Wasserleitung und Stromanschluß, Ausbildung von Übungsleitern. 1971 brach die seitliche Stützmauer zur Pahlhornstraße zusammen. Auch an dieser Stelle war Eigeninitiative der Mitglieder gefragt.Die kontinuierliche Nachwuchsarbeit zeigte sich bald in den Erfolgen der Spartakiadebewegung. Die Schüler und Jugendlichen aus Schleiz hatten einen sehr guten Namen und die positiven Ergebnisse konnten sich ohne Übertreibung mit denen der großen Clubs messen. Besonders intensiv betreute Sportfreund R. Frank die Kinder über viele Jahre hinweg und baute später eine erfolgreiche Mädchenmannschaft auf (Anm. d. Red.).

 


Auch der Nachfolger im Vereinsvorsitz für Dr. Schulze, Sportfreund Karl Riedel, verfolgte den eigeschlagenen Weg beharrlich weiter. Als die 2-Platz-Anlage aus allen Nähten platzte, reifte der Gedanke eines Neubaues. Bei Fortsetzung des Punktspielbetriebes wurde in der Zeit von Ende 1984 bis ´86 unter der Bauleitung von Rolf Sparing eine herrliche 4-Platz-Anlage mit einem ansprechenden Funktionsgebäude "Am Fasanengarten in Schleiz" geschaffen. Am 7.10.86, zur Einweihung, waren alle Anstrengungen vergessen, aber es war ein Gemeinschaftswerk vorwiegend in Eigeninitiative der Sportlerinnen und Sportler mit tatkräftiger Unterstützung des Rates des Kreises, des Rates der Stadt, des DTSB-Kreisvorstandes, des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes, der ZBO, der Mehag Schleiz und des Sortfreundes Heinz Hanke vom Bezirksfachausschuß Gera des Deutschen Tennisverbandes. Unseren weiteren Vorsitzenden D. König, M. Geisenheiner und A. Knauer war es in den folgenden Jahren zu verdanken, daß der Spielbetrieb weiter ausgebaut wurde


Informationen über die Geschichte des Vereins zusammengetragen von Sportfreund R. Frank, Schleiz